Risikomanagement


Die Hamburgische Investitionshandlung Kapitalverwaltungsgesellschaft mbH & Co. KG (im Folgenden: KVG) steht durch das Management von geschlossenen Investmentvermögen in einem neuen regulatorischen Umfeld einer komplexen Risikosituation gegenüber. Diese Risikosituation wird durch Einsatz diverser Kontroll- und Überwachungsmechanismen innerhalb vorgegebener Risikolimits gehalten. Es folgt eine verkürzte Darstellung. Ziele des Risikomanagements.

Die KVG steht durch das Management von geschlossenen Investmentvermögen in einem neuen regulatorischen Umfeld einer komplexen Risikosituation gegenüber. Diese Risikosituation wird durch Einsatz diverser Kontroll- und Überwachungsmechanismen innerhalb vorgegebener Risikolimits gehalten. Es folgt eine verkürzte Darstellung.

Ziele des Risikomanagements

  • die frühzeitige Erkennung der Risiken (Risikoidentifizierung)
  • die Bewertung der Risiken
  • die Steuerung und Überwachung der Risiken
  • die zeitgerechte Kommunikation der Risiken
  • die Vermeidung von Schäden mit Auswirkung auf die Performance und die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage
  • Erhöhung der Planungssicherheit
  • Erfüllung aufsichtsrechtlicher Vorgaben

Gegenstand des Risikomanagements sind sowohl die Aktivitäten der Kapitalverwaltungsgesellschaft als auch die von ihr verwalteten Alternativen Investmentfonds (AIF).

Das Risikomanagement ist ein kontinuierlicher Prozess, aus dem auch Erkenntnisse für die weitere Optimierung des Risikomanagements zu erwarten sind. Daher unterliegt der Risikomanagementprozess einer ständigen Revision. Mindestens einmal zum Anfang eines jeden Jahres wird dieser einer Überprüfung unterzogen.

Grundlage für das gesamte Risikomanagement ist die Risikostrategie des AIF bzw. der KVG, die das Verhältnis von Chancen und Risiken bestimmt. Die Risikostrategie wird aus der Geschäftsstrategie abgeleitet:

Die Geschäftsstrategie der KVG besteht darin, das erfolgreiche Geschäftsmodell der Schwestergesellschaft HAMBURGISCHE SEEHANDLUNG Gesellschaft für Schiffsbeteiligungen mbH & Co. KG auch unter der Regulierung des KAGB durch die KVG fortzusetzen. Teil dieser Geschäftsstrategie ist, die ordnungsgemäße, den Anforderungen des Kapitalanlagegesetzbuches entsprechende Verwaltung von Alternativen Investment Fonds (AIF) durch die KVG zu erreichen. Die hieraus abgeleitete Risikostrategie lautet wie folgt:

Bei der Umsetzung der Geschäftsstrategie wird die KVG mit einer komplexen Risikosituation konfrontiert und richtet daher ein dauerhaftes und von den operativen Bereichen getrenntes Risikomanagementsystem auf Basis qualitativer Risikobewertungen entsprechend den Anforderungen des KAGB und der InvMaRisk (Die Mindestanforderungen an das Risikomanagement für Investmentgesellschaften ist eine Verwaltungsvorschrift der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) für die Ausgestaltung des Risikomanagements in deutschen Investmentgesellschaften) ein. Die Risikostrategie drückt sich also in der Akzeptanz der komplexen Ausgangsrisikosituation aus und beinhaltet das Ziel, diese auf Einzel- und Gesamtrisikoebene im Rahmen der vorgegebenen Risikolimits zu halten.

Die Risikostrategie wird jährlich durch die Geschäftsleitung der KVG überprüft. Des Weiteren umfasst das Risikomanagement die Gesamtheit aller Maßnahmen zur Erfassung, Messung, Steuerung, Überwachung und Kommunikation von Risiken. Ziel des Risikomanagements ist die regelmäßige Einhaltung vorgegebener Risikolimits.

Die Einrichtung und die dauerhafte Aufrechterhaltung des Risikomanagements über die gesamte Lebensdauer eines AIF bzw. einer KVG sind unerlässlich.

Das Risikocontrolling, bestehend aus den Risikomanagern und dem Risikogeschäftsführer ist funktional und hierarchisch von den operativen Einheiten getrennt. Diese Trennung wirkt bis hin zur IT mit der Folge, dass Zugangsbeschränkungen der Risikocontrollingdateien bestehen.

Die Bewertung der Risiken erfolgt auf Basis des folgenden Scoringsystems:

Scoring Wahrscheinlichkeit des Eintritts Risikoausmaß Beherrschbarkeit
1 Äußerst gering, nahezu ausgeschlossen Sehr gering, nahezu keine Belastung Maßnahmen zu Risikovernichtung möglich
2 Sehr gering, Eintritt grds. denkbar Gering, geringe Belastung Fast vollständige Abmilderung
3 Mittel Mittleres Ausmaß, leichte Renditebelastung Überwiegende Neutralisation
4 Hoch (>50%) Hoch, hohe Belastung Neutralisation teilweise möglich
5 Sehr hoch, nahezu sicher Äußerst hoch, Fortbestand bedroht Keine Maßnahmen denkbar

Mit Hilfe eines Ampelsystems wird eine übersichtliche Darstellung der Bewertung in Kurzform erreicht. Das „Scoring“ ergibt sich aus der Bildung des arithmetischen Mittels.

Im Anschluss an die Risikobewertung, die auch korrelierende Risikoentwicklungen berücksichtigt, erfolgt anhand des vorab beschriebenen Scoring-Verfahrens die Risikobeurteilung nach diesem Muster:

Gesamt-Scoring-Wert Risikobeurteilung
1 sehr niedrig
>1-2,5 niedrig
>2,5-3 mittel
>3-4 hoch
>4-5 sehr hoch

Unwesentliche Risiken (Score 1 – 3) werden dokumentiert, jedoch nicht weiter verfolgt. Eine erneute Risikoeinschätzung erfolgt im Rahmen der Überprüfung der Risikoinventur (mindestens einmal jährlich) oder sofern zwischenzeitlich neue Erkenntnisse bezüglich dieses Risikos auftreten.

Bei wesentlichen Risiken (Score >3) sind weiterführende Maßnahmen zu ergreifen, die entsprechend im Risikobogen zu dokumentieren sind. Sofern in dieser Phase ein vorher als unwesentlich eingestuftes Risiko den Score von >3 erstmalig erreicht, wird der Risikogeschäftsführer ad hoc informiert. Der Risikomanager schlägt dem Geschäftsführer des Risikomanagements geeignete Maßnahmen vor. Der Risikogeschäftsführer schlägt dann den ggf. geänderten Vorschlag dem Geschäftsführer Portfoliomanagement vor. Sofern keine Einigkeit über die Risikoeinschätzung und/oder Maßnahme erzielt wird, wird der Beirat der KVG für den Entscheidungsprozess einbezogen, wobei die einfache Mehrheit entscheidet (der Beirat wird durch eine Person/Stimme repräsentiert).

Zu Beginn eines jeden Geschäftsjahres wird überprüft, ob die vergangenheitsbezogenen Risikowerte durch die tatsächliche Entwicklung bestätigt wurden (back testing).

Im Rahmen jährlicher Stresstests und Szenarioanalysen werden Risiken außergewöhnlicher aber plausibler Szenarien dargestellt. Zum Beispiel:

  • Erhöhung eines der Scoringfaktoren um 1 und Überprüfung, bei welchen Risiken sich das Gesamtscoring auf >3 erhöht (allgemeine Sensitivitätsanalyse der Risikoprofile der AIFs und der KVG).
  • Allgemeine Liquiditätsstresstests durch Änderung von Prognosevariablen, wie Kostensteigerungsraten.
  • Anlassabhängige Stresstests, z.B. zu Kostenprognosen wesentlicher Fristenarbeiten an den Assets der AIF.

Die Angemessenheit der Stresstests sowie die zugrundeliegenden Annahmen werden regelmäßig, mindestens jährlich, überprüft.

Besondere Bedeutung im Bereich des Risikomanagements kommt der Überwachung von Auslagerungsunternehmen und anderen Dienstleistern zu. Daher ist vor Abschluss entsprechender Verträge eine geeignete Due-Dilligence zur fachlichen und personellen Leistungsfähigkeit unter Leitung der Geschäftsführung durchzuführen. Die laufende Überwachung erfolgt insbesondere durch entsprechende Informationsweitergabe bei Erkennen von Risiken/Schäden durch die Geschäftsleitung an das Risikomanagement.

Sobald von der KVG mehr als 5 AIF verwaltet werden, wird eine Neubewertung dieser Vorgehensweise erörtert.